Der Philosophische Montag

Mit Dr. Gerd Grübler

Der Philosophische Montag ist ein neues Veranstaltungsformat der Arbeitsstelle für Lessingrezeption. In der Regel am letzten Montag des Monats werden wir gemeinsam philosophische Themen und Texte mit aktuellem Bezug vorstellen, diskutieren und weiterdenken. Die Veranstaltung möchte interaktiver sein als das bei reinen Vorträgen der Fall sein kann. Wir möchten ausdrücklich Teilnehmer mit verschieden stark ausgeprägtem Engagement für die Veranstaltung ansprechen: Willkommen ist, wer nur zuhören möchte, wer über das Gehörte mitdiskutieren möchte, wer zur Vorbereitung Texte lesen möchte, wer selbst ein Thema vorstellen möchte. Die Arbeitsstelle wird die einzelnen Themen jeweils in einen größeren Zusammenhang einordnen und anmoderieren.
Für das Jahr 2025 wird die Veranstaltungsreihe unter der Überschrift Populismus und Aufklärung stehen. Damit hoffen wir, einen aktuellen Rahmen gesteckt zu haben, innerhalb dessen wir uns mit dem Spannungsfeld zwischen Politik, Wissen und Gefühl beschäftigen können. Dazu werden im Austausch mit den Teilnehmern einzelne Themen aus dem Bereich der politischen Philosophie, der Erkenntnistheorie, der Ethik und Sozialphilosophie sowie auch Themen aus dem Bereich der Psychologie benannt werden.

#3 | Platons Vision – Hinterfragt

Nachdem wir mit Platon die Intuition verfolgt haben, dass man dem Populismus mit einer auf absoluter Wahrheit basierenden staatlichen Organisation begegnen müsste, gehen wir nun zu einer kritischen Prüfung dieses Konzeptes über. Wir hatten schon gesehen, dass uns das absolut sichere Wissen der Philosophenkönige auf eine bestimmte Ontologie (Metaphysik) verpflichtet und dass dieses Wissen nur mittels einer strengen Auslese, eugenischer Maßnahmen und der Täuschung der Bevölkerung in die Praxis umgesetzt werden kann. Das lässt den Gedanken, dass dem Populismus mit strenger Rationalität zu begegnen sei, ambivalent und weiter klärungsbedürftig erscheinen: Was, wenn der Traum von der ideal geordneten Welt selbst genau das wäre, was populistischen Entwürfen ihre scheinbare Plausibilität und Anziehungskraft leiht?! Was, wenn wir dem ›Zauber‹ Platons auf den Leim gegangen sind?! Im Rahmen seines ›Kritischen Rationalismus‹ stellte sich in der Mitte des 20. Jahrhunderts Karl Popper solche Fragen und unterzog den Platon’schen Entwurf einer gründlichen Revision. Mit seinem Konzept der ›Offenen Gesellschaft‹ bietet er dabei eine andere Möglichkeit an, Aufklärung angesichts des Populismus zu verstehen und lebendig zu halten.

Ort & Zeit

31. März 2025, 18 Uhr
Röhrmeisterhaus Kamenz

Der Eintritt ist frei.

Zurück